state-theatre / translokal #1 Düsseldorf

screenings, performances, talks, installations
Daniel Kötter/Constanze Fischbeck/Jochen Becker

7 – 11 may 2014, 6-11pm, Forum Freies Theater Düsseldorf

Düsseldorf goes translokal
“state-theatre / translokal #1” ist szenische Forschung im öffentlichen Raum. Constanze Fischbeck und Daniel Kötter haben in Lagos, Teheran, Berlin, Detroit, Beirut und Mönchengladbach Theaterbauten im Kontext ihrer Geschichte und ihres Funktionswandels untersucht. Diese Fallbeispiele wurden zur Folie, um die Düsseldorfer Friedrichstadt aus einer internationalen Perspektive zu
betrachten. Performer aus allen sechs Städten führten das Publikum fünf Abende lang auf performativen Walks durch die Umgebung
der FFT Kammerspiele und deklarierten sie zum translokalen Performanceraum.

Friedrichstadt
Südlich der Kö, zwischen Rheinpromenade, Oberbilk und Bahnhofsviertel, liegt in der Düsseldorfer Friedrichstadt das ehemalige
„Klein St. Pauli“. Einstmals lebendiges Theaterviertel, zeugen nur mehr das FFT und einige Bars aktiv von der illustren Vergangenheit.
Die Nachkriegszeit brachte Verkehrsschneisen, Garagen und Parkhäuser, blockgroße Verwaltungsbauten und graue Architekturen.
Eine Vielfalt von Versammlungsstätten verweist neben der historischen vor allem auf jüngere Um- und Zwischennutzungen: Ein chinesisches Handelszentrum und Restaurant in einem ehemaligen Bürogebäude, eine Kirche im Hinterhof, ein Discounter in einem ehemaligen Medienmarkt, eine Hütte auf dem Dach des ehemaligen Casinos. Im Rahmen von statetheatre / translokal #1 wurde das Quartier zur Bühne für die Stadtrecherchen aus Lagos, Teheran, Berlin, Detroit, Beirut und Mönchengladbach.

Performative Walks
Der nigerianische Choreograf Segun Adefila erkundete die Hinterhöfe des Viertels als Shantytown, die Performerin Sahar Rahimi verpflanzte die Dächer Teherans in die Friedrichstadt und der ehemalige Leiter der Berliner Opernstiftung Michael Schindhelm bezog
die leerstehende WestLB. Eine Autofahrt führte in ein Parkhaus in Detroit, der libanesische Architekt Rani al Raji imaginierte den Stadt-
raum der Beiruter Nachkriegszeit, während der Performancekünstler Norbert Krause in Düsseldorf nach Ersatz für das verschwundene Stadttheater seiner Heimatstadt Mönchengladbach suchte.

Ausstellung / Interventionen / Cafe
Im Foyer der FFT Kammerspiele und in unmittelbarer Umgebung des Theaters entstanden Stadtrauminstallationen, Kartographien und Interventionen. Mit Arbeiten von Raffaela Phannavong, Georg Nocke, Louisa Schueckens, Claire Carnin, Antonia Daida, Jelka Habert,
Carina Busch, Romane Jonet, Michael Lessmann, Anahita Pouja, Marvin Schieler, Linda Wenzel und Florian Wickermann.

Talks
An drei Abenden fanden im Foyer der FFT Kammerspiele Gesprächsrunden mit Experten aus Architektur, Kunst und Urbanistik statt.